Ausbildungsstand der Bevölkerung und der Erwerbstätigen
In Niedersachsen verfügte 2019 mehr als ein Drittel (35,3%) der Bevölkerung im Alter von 25 bis unter 65 Jahren über die Fachhochschul- oder Hochschulreife und etwa gleich viele (35,6%) über einen Realschulabschluss oder gleichwertigen Abschluss. Der Anteil derjenigen mit höchstens Haupt- beziehungsweise Volksschulabschluss lag mit 23,4% bei unter einem Viertel. Hohe Anteile mit einem Drittel und mehr, hier bezogen auf die Gesamtbevölkerung, waren gehäuft in der Statistischen Region Weser-Ems zu finden. Die kreisfreien Städte und Landkreise in den Statistischen Regionen Braunschweig und Hannover sowie im Umland größerer Städte wiesen dagegen öfter überdurchschnittlich hohe Werte bei den höheren Abschlüssen auf, was vor allem auf den Stadt-Land-Unterschied (Anzahl der Arbeitsplätze für Hochqualifizierte in der Regel in den Ballungsgebieten höher als im ländlichen Raum) zurückzuführen sein dürfte.
Mit der International Standard Classification of Education (ISCED) können international vergleichbare Aussagen über das Bildungsniveau einer Bevölkerung gemacht werden. Ein "niedriges" Bildungsniveau hatten in Niedersachsen im Jahr 2019 demnach 14,2% der Bevölkerung im Alter von 25 bis unter 65 Jahren (Frauen: 15,5%; Männer: 12,9%). Sie verfügten lediglich über einen Abschluss im Sekundarbereich I (Hauptschulabschluss oder mittlere Reife) oder weniger. Rund ein Viertel (25,8%) der Bevölkerung in dieser Altersgruppe verfügte aufgrund eines akademischen, tertiären Abschlusses über ein hohes Bildungsniveau (Bachelor, Master oder Promotion). Mit 69,9% hatten die meisten ein mittleres Bildungsniveau, das heißt einen Abschluss des Sekundarbereichs II, der gymnasialen Oberstufe oder eine Berufsausbildung im Dualen System oder des postsekundaren, nichttertiären Bereichs (wie ein beruflicher Abschluss mit Hochschulreife). Im bundesweiten Durchschnitt lag das Bildungsniveau (niedrig: 13,4%; mittel: 56,8%; hoch: 29,9%) damit etwas höher als in Niedersachsen. Zu beobachten ist ein kontinuierlicher Anstieg beim hohen Bildungsniveau zu Lasten des mittleren Niveaus.
Einen beruflichen Bildungsabschluss hatten mit 82,9% etwa 3,53 Millionen der 4,27 Millionen Menschen in Niedersachsen zwischen 25 bis unter 65 Jahren. Davon hatten etwa zwei Drittel (64,2%) eine duale oder schulische Berufsausbildung absolviert, 12,0% verfügten über einen Fachschulabschluss und 23,5% über einen akademischen Abschluss.
Unter den Erwerbstätigen hatten in Niedersachsen 19,8% einen Fachhochschul- oder Hochschulabschluss beziehungsweise eine Promotion und somit weniger als im Bundesdurchschnitt (23,2%). Dagegen waren 17,3% erwerbstätig ohne einen beruflichen Abschluss absolviert zu haben (Deutschland: 17,4%).
Definition des Indikators: Anteil der Bevölkerung nach allgemeinbildendem und beruflichem Abschluss an der Gesamtbevölkerung sowie Anteil der Bevölkerung nach Bildungsabschluss nach ISCED zwischen 25 und unter 65 Jahren nach beruflicher Qualifikation an allen Erwerbstätigen.
Methodische Hinweise: Als niedriger Bildungsstand gilt bei den 25- bis unter 65-Jährigen das Fehlen eines schulischen oder beruflichen Abschlusses oder alleinige Erlangung eines Haupt- oder Realschulabschlusses.
Die Qualifikation sozialversicherungspflichtig Beschäftigter am Wohnort wird differenziert nach: a) Geschlecht, b) mit oder ohne deutsche Staatsangehörigkeit, c) Vollzeit- oder Teilzeitbeschäftigung, d) in Ausbildung, e) Altersgruppen sowie f) ohne beruflichen Ausbildungsabschluss, g) mit anerkanntem Berufsabschluss (ist die Summe aus "mit anerkanntem Berufsabschluss" und "Meister-
/ Techniker-/ gleichwertigem Fachschulabschluss"), h) mit akademischem Abschluss (ist die Summe aus "Bachelor", "Diplom", "Magister", "Master", "Staatsexamen" und "Promotion"), i) Ausbildung unbekannt. (Quelle: Bundesagentur für Arbeit). Quelle: Ausbildungsstand der Bevölkerung und der Erwerbstätigen: Mikrozensus / Amtliche Sozialberichterstattung des Bundes und der Länder.
Weiterführende Informationen:www.statistik.arbeitsagentur.de > Statistiken > Fachstatistiken > Beschäftigung und www.statistik.niedersachsen.de > Themen > Familien, Mikrozensus > Statist. Berichte sowie www.statistikportal.de/de/sbe
Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2021