Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen (LAG FW) hat einen eigenen Bericht zum Statistikteil der Handlungsorientierten Sozialberichterstattung 2022 (HSBN) vorgelegt. Der Anlagenbericht befasst sich mit dem Thema Kinderarmut und ist in Zusammenarbeit mit dem renommierten Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik in Frankfurt (ISS) erarbeitet worden.

Die Problematik der Kinderarmut in Deutschland ist jedoch kein neues Phänomen, schon seit Anfang der 1990er Jahre wird in der Wissenschaft von einer "Infantilisierung der Armut" gesprochen.

Der Bericht beschreibt die Auswirkungen familialer Armutsgefährdung auf die materielle, soziale und  kulturelle Teilhabe sowie die damit verbundenen Risiken für den Gesundheitszustand und das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen. Die Kinder wachsen mit ungleichen Chancen auf und erleben Entbehrungen und Ausgrenzungen in ihrem Alltag.

Der Anlagenbericht zeigt, wie gehandelt werden kann: Zahlreiche Praxisbeispiele aus Niedersachsen wirken konkret zur Reduzierung der Armutsfolgen im sozialen Nahbereich der Familien.

Die LAG FW hat abschließend im Anlagenbericht Forderungen zur Bekämpfung von Armutsursachen an die Landespolitik, an Wohlfahrtsverbände und die Zivilgesellschaft formuliert. Diese sollen Lösungswege zur Bekämpfung von Armutsfolgen für Kinder, Jugendliche und Familien in Niedersachsen aufzeigen. Die Forderungen berücksichtigen die aktuellen Befunde aus der Armutsforschung sowie die Erkenntnisse
aus der praktischen Arbeit mit armutsbetroffenen Menschen.