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Einkommen, Verdienste und Vermögen

Die Indikatoren Einkommen, Verdienste und Vermögen sind alle miteinander verknüpft und messen zusammen den Wohlstand der Bevölkerung. Zwar wird die Armutsgefährdung nur an den Einkommen gemessen, die auch die Verdienste miteinschließen, nicht aber am Vermögen. Dennoch ist davon auszugehen, dass Vermögende in der Regel nicht so einkommensarm sind, dass sie als armutsgefährdet gelten müssen. Das bedeutet auch, dass Menschen mit niedrigen Verdiensten und Einkommen nur geringe Vermögen aufbauen können zur Absicherung der sozialen Lage und zur Altersvorsorge. In Krisenzeiten wie während der Corona-Pandemie oder in Zeiten hoher Inflation wie in den Jahren 2022 und 2023 helfen vorhandene Vermögen, Einbußen und Mehrausgaben entsprechend abzufedern. Für Seniorinnen und Senioren sind Vermögen so auch eine wichtige Quelle, um gegebenenfalls Pflegeheimkosten tragen zu können. Zwar steigen die durchschnittlichen Vermögen seit Jahren an, viele Haushalte können jedoch auf gar keine oder nur sehr geringe Vermögen zurückgreifen.

Nach einem Reallohnverlust im Jahr 2022 von 4,5% sind 2023 durch kräftige Lohnsteigerungen und einem Rückgang der Inflationsrate die Reallöhne wieder minimal um 0,1% gestiegen. Dabei ist auch der Niedriglohnsektor geschrumpft auf 638.000 Beschäftigte, ein Jahr zuvor waren es noch über eine Dreiviertelmillion. Die Zahl der Erwerbstätigen, die neben dem Erwerbseinkommen auf Bürgergeld (SGB II-Leistungen) angewiesen sind, also jene die als Geringverdienende am ehesten als "working poor" bezeichnet werden können, ging ebenfalls zurück auf rund 79.000.

Einen deutlichen Unterschied gab es auch 2023 noch bei den Verdiensten zwischen Frauen und Männern. Ungeachtet der Lohnzuwächse verharrte der Gender Pay Gap in Niedersachsen mit 18% auf dem Vorjahresniveau. Frauen verdienen nicht nur weniger in der Stunde, sondern nehmen darüber hinaus seltener am Erwerbsleben teil und arbeiten öfter in Teilzeit als Männer. Diese drei Teilaspekte wurden 2023 im Indikator Gender Gap Arbeitsmarkt der EU zusammenfas-send für Niedersachsen auf 41% beziffert (Deutschland: 39%). Auch diese Kennziffer blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Je höher der Gender Gap Arbeitsmarkt ausfällt, desto stärker ist die Verdienstungleichheit auf dem Arbeitsmarkt ausgeprägt.

Das verfügbare Einkommen, das neben dem Nettolohn auch monetäre Sozialleistungen und andere laufende Transfers umfasst, gibt an, was tatsächlich vom Einkommen zur Verfügung steht. In Niedersachsen liegt das verfügbare Einkommen pro Kopf regelmäßig unter dem Bundesdurchschnitt, 2021 lag es bei durchschnittlich 23.375 Euro. Der Indikator kann zwar nicht auf einzelne Bevölkerungsgruppen heruntergebrochen werden, er bildet jedoch die allgemeine Einkommensentwicklung ab und kann gut für regionale Vergleiche bis auf Landkreisebene herangezogen werden.

Aussagen über Einkommensreichtum können anhand der Lohn- und Einkommensteuerstatistik getätigt werden, wenn auch aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen erst mit einer zeitlichen Verzögerung. Demnach hatten im Jahr 2019 in Niedersachsen 3,8% der Steuerpflichtigen Einkünfte von 125.000 Euro und mehr und galten damit als "einkommensreich". Zusammen vereinigten sie etwa ein Fünftel aller Einkünfte auf sich.

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2024

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