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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Familie in Niedersachsen Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Pflegebedürftige

Aufgrund der zweijährlichen Periodizität der Pflegestatistik können im Folgenden nur die bereits in der letzten HSBN-Ausgabe veröffentlichten Ergebnisse für 2021 (Ergebnisse für 2023 ab Ende 2024 verfügbar) beschrieben werden. Für 2023 ist aber aufgrund des demografischen Wandels mit einem weiteren Anstieg der Pflegebedürftigenzahl zu rechnen.

2021 gab es in Niedersachsen 542.904 pflegebedürftige Menschen, ein Zuwachs gegenüber 2019 um fast ein Fünftel (19,0%), gegenüber 2017 um 40,1% und gegenüber 2011 mehr als eine Verdoppelung (2011: 270.399 Personen). Gemessen an der Gesamtbevölkerung haben sich auch die Pflegequoten in Niedersachsen seit 2011 von 3,5% auf 6,8% im Jahr 2021 fast verdoppelt (bundesweit: von 3,1% auf 6,0%).

Gründe für die Zunahme sind der demografische Wandel, die steigende Lebenserwartung und die ins Rentenalter eintretende Generation der "Babyboomer" (Jahrgänge ab Mitte der 1950er Jahre). Hinzu kommt die Umstellung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs 2017, durch die mehr Menschen als zuvor als pflegebedürftig eingestuft werden und seit 2019 die Berücksichtigung von Pflegebedürftigen des Pflegegrades 1 ohne Leistungen der Heime und Dienste sowie die Gruppe mit ausschließlich Leistungen der nach Landesrecht anerkannten Angebote zur Unterstützung im Alltag.

Mehr als drei Viertel (77,5%) aller Pflegebedürftigen waren 2021 in Niedersachsen 65 Jahre und älter, womit fast jede vierte Person (23,3%) in diesem Alter pflegebedürftig war.

Von allen Pflegebedürftigen in Niedersachsen waren 2021 mit 41,9% die meisten im Pflegegrad 2 eingestuft mit entsprechend geringen Beeinträchtigungen in ihrer Selbstständigkeit beziehungsweise in ihren Fähigkeiten. In Pflegegrad 3 waren 28,2% und in Pflegegrad 4 insgesamt 12,2% eingestuft. Den höchsten Pflegegrad 5 erhielten 4,9%.

Mehr als die Hälfte der Pflegebedürftigen (51,4%), 278.981 Personen, wurde ausschließlich durch Angehörige beziehungsweise durch privat organisierte Hilfe betreut. Bei einem weiteren Fünftel (20,4%, 110.608 Personen) geschah dies mit Unterstützung eines Pflegedienstes, und 10,9% erhielten ausschließlich Leistungen der nach Landesrecht anerkannten Angebote zur Unterstützung im Alltag im Pflegegrad 1. 82,7% aller Pflegebedürftigen wurden somit zu Hause gepflegt und nur 17,3% vollstationär in Heimen.

Von den 143.073 tätigen Personen (Frauen: 83,9%) in den ambulanten Pflegediensten und Pflegeheimen arbeiteten im Jahr 2021 in Niedersachsen 99.128 überwiegend in den Bereichen "körperbezogene Pflege", "Betreuung" und "zusätzliche Betreuung". ("Betreuung" beim Pflegedienst nach § 36 Absatz 2 Satz 3 SGB XI und "zusätzliche Betreuung" im Pflegeheim nach §43b SGB XI.) Gegenüber 2019 stieg hier die Zahl um 1,6% (Personal insgesamt: +3,5%).

Definition des Indikators: Die Pflegequote gibt den Anteil der pflegebedürftigen Personen an der Gesamtbevölkerung wieder. Pflegebedürftig im Sinne des SGB XI sind Personen, die gesundheitlich bedingte Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten aufweisen und deshalb der Hilfe durch andere bedürfen. Es muss sich um Personen handeln, die körperliche, kognitive oder psychische Beeinträchtigungen oder gesundheitlich bedingte Belastungen oder Anforderungen nicht selbständig kompensieren oder bewältigen können. Die Pflegebedürftigkeit muss auf Dauer, voraussichtlich für mindestens sechs Monate, und mit mindestens der in §15 festgelegten Schwere bestehen (§14 Abs. 1 SGB XI).

Methodische Hinweise: Pflegebedürftige in teilstationärer Versorgung sind in den hier angegebenen Daten nicht berücksichtigt

Weiterführende Informationen:Statistisches Bundesamt: Pflegestatistik 2021. Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung. Ländervergleich – Pflegebedürftige, Wiesbaden 2022; LSN-Online: EVAS 224 Pflege. Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (Hrsg.): Landespflegebericht Niedersachsen 2020. Lehmann, Arne/Schulz, Julian: Verbleib und Herkunft von Pflegebedürftigen in Pflegeheimen in Niedersachsen 2019, in: Statistische Monatshefte Niedersachsen (Landesamt für Statistik Niedersachsen) 1/2022, S. 5-24.

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2024

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