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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Familie in Niedersachsen Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Erwerbslose

In Niedersachsen waren 2023 insgesamt 118.000 Frauen und Männer erwerbslos. Der Vergleich zur Anzahl der von der Bundesagentur für Arbeit registrierten Zahl von rund 252.000 Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt 2023 zeigt, dass etwas weniger als die Hälfte aller Arbeitslosen nicht gänzlich erwerbslos waren, sondern oftmals Jobs hatten, jedoch im geringeren Umfang von weniger als 15 Stunden in der Woche.

Die Erwerbslosenquote, das heißt, der Anteil der Bevölkerung im Erwerbsalter (hier 15 bis unter 65 Jahre), der keiner entgeltlichen Beschäftigung von mindestens einer Stunde pro Woche nachging, lag bei 2,9%. Die Erwerbslosenquote der Männer übertraf mit einem Wert von 3,1% die der Frauen mit 2,6%.

Unter den Menschen ohne Migrationshintergrund betrug die Erwerbslosenquote 2,2% gegenüber 4,9% bei Menschen mit Migrationshintergrund.

Von den 106.000 Erwerbslosen (hier Bevölkerung ab 15 Jahren bis Regelaltersgrenze, die sich nicht in schulischer bzw. beruflicher Ausbildung befanden) hatten 46,1% der Männer und 35,1% der Frauen keinen beruflichen Bildungsabschluss (insgesamt: 41,7%). Dieser Unterscheid deutet daraufhin, dass bei Frauen andere Faktoren als die berufliche Bildung eine größere Bedeutung in Bezug auf die Erwerbslosigkeit zu haben scheint als bei Männern.

Die Langzeiterwerbslosen, also diejenigen, die länger als ein Jahr ohne Beschäftigung waren, machten 2023 einen Anteil von 30,5% an allen Erwerbslosen (15 bis unter 65 Jahre) in Niedersachsen aus. Die Langzeiterwerbslosenquote lag bei 0,9%.

Besonders prekär ist die Lage von Menschen in Haushalten, in denen niemand erwerbstätig ist. In niedersächsischen Haushalten traf dies 2023 auf 8,0% der Frauen und Männer im Alter zwischen 18 bis unter 60 Jahren zu. Bei den Minderjährigen waren es 9,6 %.

Definition des Indikators: Erwerbslose waren im Berichtszeitraum nicht erwerbstätig, haben aber in den letzten vier Wochen vor der Befragung aktiv nach einer Tätigkeit gesucht, diese muss innerhalb von zwei Wochen aufgenommen werden können. Die Langzeiterwerbslosenquote ist der Anteil der Erwerbslosen, die bereits 12 Monate oder länger erwerbslos sind, an den Erwerbspersonen (jeweils 15 bis unter 65 Jahre).

Methodische Hinweise: Das Labour-Force-Konzept der International Labour Organization (ILO) ermöglicht zur Darstellung der "ökonomisch aktiven Bevölkerung" auch internationale Vergleiche von Arbeitsmärkten. Ausgangspunkt ist die Gesamtheit aller in Privathaushalten lebenden Personen im Erwerbsalter (15 bis unter 65 Jahre), ohne Wehr- und Zivildienstleistende (Letztere bis 2011), die Erwerbsbevölkerung. Diese wird eingeteilt in Erwerbspersonen und Nichterwerbspersonen. Erwerbspersonen sind erwerbstätig oder erwerbslos. Nichterwerbspersonen im Erwerbsalter, sind weder erwerbstätig noch erwerbslos, sondern stehen dem Arbeitsmarkt gewollt oder ungewollt nicht zur Verfügung. (Datenquelle: Mikrozensus).
Erwerbstätig ist jede Person im Erwerbsalter, die im Berichtszeitraum mindestens eine Stunde lang gegen Entgelt erwerbstätig oder selbstständig war beziehungsweise mithelfend gearbeitet hat, unabhängig davon, ob sie arbeitslos gemeldet ist oder Altersrente bezieht. Hinzugezählt werden Personen, die im Berichtszeitraum nicht gearbeitet haben, aber in einem formalen, jedoch unterbrochenen, Beschäftigungsverhältnis stehen.

Weiterführende Informationen:www.statistikportal.de/de/sbe > Indikator Erwerbsbeteiligung sowie www.statistik.niedersachsen.de > Themen > Haushalte und Familien, Mikrozensus > Tabellen

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2024