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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Familie in Niedersachsen Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Arbeitslosigkeit und Erwerbslosigkeit von Älteren

Ältere zwischen 55 und unter 65 Jahren waren im Juni 2023 in Niedersachsen mit einer Quote von 5,5% zunächst nicht überdurchschnittlich stark von Arbeitslosigkeit betroffen. Auch gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Quote mit 0,3 Prozentpunkten weniger stark an als die Arbeitslosenquote insgesamt. Regional verteilt sich die Arbeitslosigkeit in dieser Altersgruppe mit wenigen Ausnahmen wie die Arbeitslosigkeit insgesamt.

Auch wenn die Quote nicht überdurchschnittlich hoch ausfällt: Die 55- bis unter 65-Jährigen machten mit 58.093 Personen fast ein Viertel (23,6%) aller Arbeitslosen aus. Zudem werden Ältere ab 58 Jahren nicht in der Statistik gezählt, wenn sie bereits zwölf Monate lang Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende bezogen haben, ohne dass ihnen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung angeboten worden ist.

Dabei ist das Risiko von älteren Erwerbstätigen langzeitarbeitslos zu werden ohnehin höher als in den unteren Altersgruppen: Von den 91.908 Langzeitarbeitslosen in Niedersachsen im Juni 2023 waren 29,4% mindestens 55 Jahre alt und machten damit anteilig mehr aus als jeweils jede gleich große jüngere Alterskohorte (15 bis unter 25, 25 bis unter 35 Jahre usw.). Das bedeutete gleichzeitig, dass fast jede beziehungsweise jeder Zweite (46,6%) der ab 55-jährigen Arbeitslosen im Juni 2023 in Niedersachsen langzeitarbeitslos war.

Begünstigt wird Arbeitslosigkeit zwar durch mangelnde Berufsausbildung, was bei den älteren Arbeitslosen jedoch deutlich weniger oft vorkommt als bei den Jüngeren. Das ist gleichzeitig ein Hinweis darauf, dass die Berufsausbildung der älteren Arbeitslosen oft nicht zu der Arbeitsmarktnachfrage passt.

Von den 106.000 Erwerbslosen (hier Bevölkerung ab 15 Jahren bis Regelaltersgrenze, die sich nicht in schulischer bzw. beruflicher Ausbildung befanden) waren rund 21.000 und damit etwa jede beziehungsweise jeder Fünfte (19,7%) mindestens 55 Jahre und älter. Dabei lag der Anteil unter ihnen ohne beruflichen Bildungsabschluss mit 22,1% nur etwas mehr als halb so hoch wie unter allen Erwerbslosen (41,7%). Trotzdem war es zumindest in der Vergangenheit für sie schwieriger (wieder) in Erwerbstätigkeit zu kommen als es bei den jüngeren Altersgruppen der Fall war.

Definition des Indikators: Die Arbeitslosenquote einer bestimmten Altersgruppe ist der Anteil des Arbeitslosenbestands an den gleichaltrigen zivilen Erwerbspersonen.

Methodische Hinweise: Da die Statistik der Arbeitsuchenden und Arbeitslosen der BA dem "Konzept der registrierten Arbeitslosigkeit" folgt, ist diese nicht identisch mit der "Erwerbslosigkeit". Arbeitslose können sowohl Leistungen der BA beziehen, als auch Nichtleistungsbeziehende sein. Letztere können die Vermittlungs- und Beratungsleistungen der BA in Anspruch nehmen.
Weder arbeitsuchend noch arbeitslos sind Personen, die zwar als nichtarbeitsuchende erwerbsfähige Personen bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter gemeldet sind, aus unterschiedlichen Gründen jedoch die genannten Kriterien nicht erfüllen. Sie können Leistungsansprüche nach dem SGB II haben ohne jedoch dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen, sei es, weil sie länger als sechs Wochen arbeitsunfähig sind, Kinder oder Angehörige betreuen oder beispielsweise an längeren Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen.

Weiterführende Informationen: siehe Anhang und www.statistik.arbeitsagentur.de

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2024