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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Familie in Niedersachsen Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Schulische Abschlüsse, Schulabgängerinnen und -abgänger ohne anschließende berufliche Bildung

In Niedersachsen verließen 2022 (Schuljahr 2021/2022) insgesamt 28.958 Absolventinnen und Absolventen die allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen mit der allgemeinen oder fachgebundenen Hochschulreife (2021: 29.985). Die Quote bezogen auf die durchschnittliche Bevölkerung zwischen 17 und unter 20 Jahren lag mit 36,2% um 0,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. (Die Quote errechnet nach dem Quotensummenverfahren weicht davon ab, ist jedoch nicht regionalisierbar.)

Unterdurchschnittliche Abiturientenquoten zeigten sich insbesondere in Landkreisen der Statistischen Region Weser-Ems und vielfach in denen der Statistischen Region Braunschweig. Besonders hoch fielen sie in den meisten der kreisfreien Städte aus und vergleichsweise niedrig in den umliegenden Landkreisen, was hauptsächlich daran liegen wird, dass aus dem Umland viele Absolventinnen und Absolventen eine Schule in den kreisfreien Städten besucht haben.

Ohne Hauptschulabschluss beendeten 2022 in Niedersachsen 5.086 Jugendliche die allgemein bildende Schule und damit 10,8 % mehr als 2021. (Darunter Abschluss Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen: 1.466 und mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung: 762.) Die Ursache für den Anstieg könnte wie schon der Rückgang der Zahlen 2021 und 2020 mit der Pandemiesituation zu tun haben. So lässt sich vermuten, dass die damaligen schulischen Rücksichtnahmen mit entsprechenden Auswirkungen ausgelaufen sind. (Schülerinnen und Schüler sollten zum Beispiel keine gravierenden Nachteile durch den ausgefallenen Unterricht und den durchgeführten Distanzunterricht erfahren und die Abschlussprüfungen im Sekundarbereich I fanden dezentral statt.) Zum anderen können die vielen geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer und andere Zugewanderte die Zahlen beeinflusst haben, worauf der starke Anstieg von 19,2% unter den Ausländerinnen und Ausländern gegenüber 2021 hindeutet (Deutsche: +7,8%). Die Quote an der gleichaltrigen durchschnittlichen Bevölkerung von 14 bis unter 16 Jahren stieg gegenüber 2021 um 0,6 Prozentpunkte auf 6,8% (deutsch: 5,5%; nichtdeutsch; 18,1%). Jungen waren mit 59,6% überproportional oft betroffen.

Der Hauptschulabschluss wie auch weiterführende Schulabschlüsse können auch an berufsbildenden Schulen erworben werden, wie dies 2022 insgesamt 3.645 Absolventinnen und Absolventen gelang. Das entsprach 11,0% der dortigen 33.170 zusätzlich erworbenen allgemeinbildenden Abschlüsse. Am häufigsten wurde die Fachhochschulreife erworben (34,0%), dahinter der Erweiterte Sekundarabschluss I (26,6%), der Sekundarabschluss I – Realschulabschluss (15,9%) und mit 12,5% die Allgemeine Hochschulreife. Insgesamt erwarben 36,6% der 93.244 Absolventinnen und Absolventen (und Abgängerinnen und Abgänger) einen allgemeinbildenden schulischen Abschluss an einer beruflichen Schule.

Rund 88.000 Frauen und Männer im Alter von 18 bis unter 25 Jahren befanden sich 2023 nicht in schulischer oder beruflicher Ausbildung, hatten maximal einen Realschulabschluss und verfügten über keinen beruflichen Abschluss. Sie waren sogenannte frühe Schulabgängerinnen und -abgänger. Die Quote an der gleichaltrigen Bevölkerung betrug 14,2% (Männer: 17,1%, Frauen: 11,2%). Bei denjenigen mit Zuwanderungsgeschichte war etwas weniger als jede beziehungsweise jeder Vierte betroffen (23,1%), unter denen ohne Zuwanderungsgeschichte waren es 9,9%.

Definition des Indikators: Die Zahl der Schulentlassenen aus dem allgemein bildenden Schulwesen gibt Auskunft über das Ausmaß des weiteren Bildungs- beziehungsweise Ausbildungspotenzials sowie der künftigen Qualifikation der Bevölkerung und der Erwerbstätigen (Quelle: Schulstatistik).
Frühe Schulabgängerinnen und -abgänger sind zwischen 18 und unter 25 Jahre alt, haben keinen beruflichen Abschluss und keine (Fach-)Hochschulreife (maximal ISCED 2). Sie befinden sich nicht in schulischer oder beruflicher Ausbildung und nehmen nicht an Weiterbildungen teil. Der Indikator fasst Personen zusammen, die maximal die Sekundarstufe I abgeschlossen haben, also über einen Haupt- oder Realschulabschluss verfügen beziehungsweise maximal die 10. Klasse des Gymnasiums oder ein Berufsvorbereitungsjahr abgeschlossen haben. Datenquelle: Mikrozensus.

Methodische Hinweise: In der Schulstatistik wird jede Schülerin und jeder Schüler, die beziehungsweise der das allgemein bil-dende Schulwesen verlässt, nur einmal gezählt und zwar mit dem höchsten erreichten Abschluss. Abgängerinnen und Abgänger der allgemein bildenden Schulen haben die Schulart ohne Abschluss verlassen und sind nicht auf eine andere allgemein bildende Schulart gewechselt.

Weiterführende Informationen: siehe Anhang

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2024