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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
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Erwerbstätige nach Geschlecht und Alter

Während die Daten über Erwerbstätige am Arbeitsort vor allem die Struktur des Arbeitsmarktes und des Arbeitsangebotes darstellen können, gibt der Blick auf die Erwerbstätigen am Wohnort die Möglichkeit, diese nach soziodemografischen Gruppen zu betrachten.

Im Jahr 2023 lebten in Niedersachsen rund 4,1 Millionen Menschen, die erwerbstätig waren. Die Erwerbstätigenquote bezogen auf die Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren lag bei 77,1%. Regional zeigte sich eine Spannbreite von 65,7% in der kreisfreien Stadt Wilhelmshaven bis 82,4% im Landkreis Emsland. In den Landkreisen der Statistischen Regionen Braunschweig und Hannover fielen die Quoten wie in den Vorjahren häufiger unterdurchschnittlich aus als in den beiden anderen Statistischen Regionen. Unabhängig davon verzeichneten die kreisfreien Städte außer Braunschweig und Oldenburg unterdurchschnittliche Erwerbstätigenquoten.

Frauen gehen dabei weniger oft einer Erwerbstätigkeit nach als Männer, beide Quoten erreichten 2023 allerdings ein Spitzenniveau. Unter den Männern lag die Erwerbstätigenquote bei 80,8%, bei den Frauen bei 73,3%. Die größten Geschlechterunterschiede gab es in der Familiengründungs- und Kleinkindphase zwischen 30 und unter 40 Jahren.21. In der Kernerwerbsphase zwischen 30 bis unter 60 Jahren betrug der Unterschied 8,2 Prozentpunkte (Männer: 89,2%; Frauen: 81,0%). Im Alter von 60 bis unter 65 Jahren waren schließlich nur noch 61,3% der Frauen erwerbstätig, bei den Männern waren es 71,6%.

Neben den Differenzen bei der Erwerbstätigkeit kommt hinzu, dass Frauen viel öfter in Teilzeit arbeiten als Männer. Stattdessen leisten sie den größten Teil der Sorgearbeit, also die Betreuung von Kindern und von älteren Angehörigen sowie die Hausarbeit. In Niedersachsen betrug der so genannte Gender Care Gap nach den Ergebnissen aus der zehnjährlichen Zeitverwendungserhebung 2023 zwischen Frauen und Männern ab 18 Jahren 40,1%. Frauen leisten mit 30,5 Stunden demnach fast zehn Stunden mehr unbezahlte Arbeit als Männer (21,75 Stunden) in der Woche. Bei Paaren mit Kindern beträgt der Care Gap sogar 67,0%.

Aus der Verdiensterhebung gehen weitere Indikatoren hervor, die die Ungleichheit von Frauen und Männern in Bezug auf den Arbeitsmarkt in den Blick nehmen: Neben dem Gender Pay Gap (18%) betrachtet der so genannte Gender Hours Gap (21%) die Unterschiede in der bezahlten monatlichen Arbeitszeit und der Gender Employment Gap die Unterschiede in der Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern (9%). Zusammen bilden sie den seit 2022 errechneten "Gender Gap Arbeitsmarkt" als neuen EU-(Eurostat)-Indikator für erweiterte Verdienstungleichheit in mehreren Dimensionen. In Niedersachsen lag der Gender Gap Arbeitsmarkt im April 2023 wie im Vorjahresmonat unverändert bei 41%, in Deutschland ebenfalls unverändert bei 39%. Grundsätzlich gilt dabei: Je höher der Wert des Gender Gap Arbeitsmarkt ausfällt, desto stärker ist die Verdienstungleichheit auf dem Arbeitsmarkt ausgeprägt.

Definition des Indikators: Die Erwerbstätigenquote ist der Anteil der Erwerbstätigen im Erwerbsalter (hier 15 bis unter 65 Jahre) an der Bevölkerung derselben Altersgruppe, die im Berichtszeitraum wenigstens eine Stunde in der Woche für Lohn oder sonstiges Entgelt irgendeiner beruflichen Tätigkeit nachgehen beziehungsweise in einem Arbeitsverhältnis stehen (auch mithelfende Familienangehörige sowie Soldatinnen und Soldaten), selbstständig ein Gewerbe oder eine Landwirtschaft betreiben oder einen Freien Beruf ausüben. Quelle: Mikrozensus.

Methodische Hinweise: Die Zahl der Erwerbstätigen bezieht sich auf Personen in Privathaushalten am Hauptwohnsitz.

Weiterführende Informationen:www.statistik.niedersachsen.de > Themen > Haushalte und Familien, Mikrozensus > Haushalte und Familien – Mikrozensus in Niedersachsen

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2024

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