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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Familie in Niedersachsen Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Bevölkerungsvorausberechnung

Angesichts der schwer einzuschätzenden Zuwanderung aus dem Ausland sind Bevölkerungsvorausberechnungen insbesondere mit Blick auf die politischen Entwicklungen mit großen Unsicherheiten behaftet. Aber auch das Geburtenverhalten und die Lebenserwartung können sich auf längere Sicht verändern. Diesen Unsicherheiten wird bei Bevölkerungsvorausberechnungen der amtlichen Statistik Rechnung getragen, indem mehrere Varianten mit unterschiedlichen Annahmen gerechnet werden.

Besonders durch die hohe Zuwanderung ab 2014/2015 und nochmal stärker 2022 ist die Bevölkerungszahl in Niedersachsen kontinuierlich gestiegen, was auch zukünftig so sein könnte. Die 15. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder sagt für Niedersachsen je nach Berechnungsvariante bis 2040 zwischen 7,91 und 8,58 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner voraus. Würde die Geburtenhäufigkeit leicht abnehmen, die Lebenserwartung stark ansteigen und die Wanderungen eher niedrig ausfallen (Variante 4), käme Niedersachsen auf eine Bevölkerungszahl am unteren Ende der Spanne. Der Wert von 8,58 Millionen würde erreicht bei hohem Wanderungssaldo, erhöhter Geburtenhäufigkeit und geringem Anstieg der Lebenserwartung (Variante 5). Eine insgesamt moderate Entwicklung (Variante 2) würde 2040 für Niedersachsen insgesamt 8,26 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner bedeuten, 2060 wären es 8,12 Millionen. Variante 3 geht von einer moderaten Entwicklung der Geburtenentwicklung und Lebenserwartung aus, jedoch von einer erhöhten Zuwanderung, was die angespannte politische Weltlage und die hohe Zahl von Schutzsuchenden widerspiegelt. Für 2040 hieße dies für Niedersachsen 8,57 Millionen und für 2060 etwa 8,74 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner.

Unabhängig von den Berechnungsvarianten ist die Feststellung, dass die Gesellschaft "altert". Während 2022 noch 32,6 Personen im Rentenalter von 67 Jahren und älter auf 100 20- bis unter 67-Jährige kamen, werden es 2040 zwi-schen 42,2 (Variante 5) und 49,0 sein (Variante 4). Bei Variante 3 läge 2040 der so genannte Altenquotient bei 43,1 und 2060 bei 40,1.

Neben der Vorausberechnung auf Landesebene hat das LSN eine regionalisierte Vorausberechnung für den Zeitraum 2022 bis 2042 erstellt. Danach zeigen sich auf Kreisebene (Variante 3) teils kräftige Unterschiede von einem Rückgang im Heidekreis um 10,1% bis zu einem Bevölkerungswachstum um 8,1% im Landkreis Peine. Grundsätzlich ist in Südniedersachsen eher mit einem Bevölkerungsrückgang zu rechnen, ebenso an der Küste in den Landkreisen Wesermarsch und Cuxhaven. Gleiches gilt für den Landkreis Lüchow-Dannenberg mit seiner ohnehin überdurchschnittlich hohen Altersstruktur. Die Landkreise im Westen des Landes würden die höchsten positiven Steigerungsraten aufweisen, in ähnlichem Maße die Landkreise in der Mitte des Landes um die Region Hannover herum.

Mit Blick auf die Alterung zeigen sich ähnliche regionale Strukturen: Überdurchschnittlich hohe Anteile von Menschen im Seniorinnen- und Seniorenalter (hier ab 65 Jahren) sind in den Landkreisen an der Küste, in Südniedersachsen sowie Uelzen und Lüchow-Danneberg zu erwarten. Die bestehenden Verhältnisse manifestieren sich demnach weiter.

Definition des Indikators: Bevölkerungsvorausberechnungen zeigen künftige Entwicklungstendenzen der Bevölkerung auf. Besonders wichtig, aber auch schwierig und mit Unsicherheiten behaftet, sind regionale Vorausberechnungen. Auf deren Basis kann beispielsweise der zukünftige Bedarf an Kinderbetreuungs-, Schulungs- sowie Pflegeeinrichtungen geplant werden. Solche regionalisierten Berechnungen sind erforderlich, denn die demografische Entwicklung in Niedersachsen ist regional stark differenziert.

Methodische Hinweise: Die 15. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder beginnt mit dem 01.01.2022 und endet am 01.01.2070. Grundlage der Berechnung ist der Bevölkerungsstand zum 31.12.2021. Langfristige Bevölkerungsvorausberechnungen sind keine Prognosen. Sie haben vielmehr Modellcharakter und zeigen auf, wie sich die Bevölkerung und deren Struktur bei bestimmten Annahmen verändern würden. Die Bevölkerungsvorausberechnung auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte hat als Basis den 31.12.2022. Die hier verwendeten Zahlen entsprechen der Berechnung nach Variante 3. Der Altenquotient bildet das Verhältnis der Personen im Rentenalter (zum Beispiel 67 Jahre und älter) zu 100 Personen im erwerbsfähigen Alter (zum Beispiel von 20 bis 67 Jahren) ab.

Weiterführende Informationen: www.statistik.niedersachsen.de Startseite > Themen > Bevölkerung > Bevölkerungsvorausberechnungen für Niedersachsen; Statistisches Bundesamt (2022): 15. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung – Ergebnisse für Deutschland und Bundesländer (Statistische Berichte)

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2024

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