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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
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Armutsgefährdung von Kindern und im Alter sowie nach Geschlecht

Von Armut bedroht sind vor allem Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und junge Erwachsene im Ausbildungsalter bis unter 25 Jahren. Unter den Minderjährigen in Niedersachsen galt 2023 mit 20,7% etwa jede beziehungsweise jeder Fünfte als armutsgefährdet (290.000 Personen). Gegenüber dem Vorjahr, als mit 22,4% ein Höchststand erreicht wurde, ging die Quote um 1,7 Prozentpunkte zurück, lag damit aber noch weit vom Durchschnittswert (16,6%) entfernt. Bei den jungen Erwachsenen zwischen 18 bis unter 25 Jahren verringerte sich die Quote im Vergleich zum Vorjahr (-1,1 Prozentpunkte) ebenfalls auf einem weiterhin hohen Niveau. Sie waren zu etwas weniger als einem Viertel (23,6%; 146.000 Personen) armutsgefährdet.

Kinder unter 18 Jahren mit Migrationshintergrund unterlagen einer mehr als drei Mal so hohen Armutsgefährdung (36,4%) wie Kinder ohne Migrationshintergrund (10,7%). Die absolute Anzahl der Armutsgefährdeten unter 18-Jährigen mit Zuwanderungsgeschichte lag zudem mehr als doppelt so hoch (198.000 Kinder und Jugendliche) wie die derjenigen ohne Zuwanderungsgeschichte (92.000). Im Vergleich zum Vorjahr veränderte sich erstere Zahl kaum, die der armutsgefährdeten Kinder ohne Zuwanderungsgeschichte ging dagegen um 16.000 zurück.

Während die Armutsgefährdung bei diesen beiden jüngeren Altersgruppen und ebenso bis zur Altersgruppe unter 65 Jahren im Vergleich 2023 zu 2022 zurückging, blieb sie bei den Älteren ab 65 Jahren mit 17,9% auf dem Niveau des Vorjahres.

Frauen waren wie in den Vorjahren auch 2023 generell öfter (17,8%) als Männer (15,3%) armutsgefährdet, wobei sich auch keine Annäherung der Quoten seit 2020 abzeichnet. Der größte Abstand der Quoten ist darüber hinaus im Rentenalter zu beobachten.

Die geschlechtsspezifischen Unterschiede spiegeln die unterschiedlichen Erwerbsbiographien und Lebensumstände von Frauen und Männern wider. Sie sind es auch, die den höheren Anteil von (unbezahlter) Sorgearbeit leisten und somit auf potenzielles Erwerbseinkommen und entsprechende Rentenansprüche verzichten.

Definition des Indikators: Die Armutsgefährdungsquote ist ein Indikator zur Messung relativer Einkommensarmut und wird definiert als der Anteil der Personen, deren Äquivalenzeinkommen weniger als 60% des Medians der Äquivalenzeinkommen der Bevölkerung (in Privathaushalten) beträgt.

Methodische Hinweise: Zu den Kindern zählen Personen im Alter von unter 18 Jahren ohne Lebenspartnerin beziehungsweise Lebenspartner und eigene Kinder im Haushalt.

Weiterführende Informationen: siehe Anhang sowie www.statistikportal.de/de/sbe

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2024

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