Familienstrukturen
In Niedersachsen lebten 2021 mit 3,8 Millionen Menschen beinahe die Hälfte in 1,1 Millionen Familien mit Kindern. Daneben gab es 1,2 Millionen Paargemeinschaften ohne Kinder und 1,7 Millionen Alleinstehende. Eine Familie hatte durchschnittlich 3,5 Mitglieder. Von den 782.000 Familien, in denen es Kinder unter 18 Jahren gab, hatten die meisten (42,6%) zwei Kinder, etwas weniger (40,0%) waren Familien mit einem Kind. In jeder achten Familie (12,4%) lebten drei und in etwa jeder zwanzigsten (4,9%) vier und mehr Kinder.
In mehr als jeder vierten Familie (27,2%) mit Kindern unter 18 Jahren gab es mindestens ein unter dreijähriges Kind. In 18,1% der Familien war das jüngste Kind im Kindergartenalter von drei bis unter sechs Jahren und in 18,4% war mindestens ein Mädchen oder Junge im Grundschulalter (sechs bis unter zehn Jahre). In mehr als einem Fünftel (22,2%) der Familien war das jüngste Kind zwischen zehn und 14 Jahre alt und Familien mit Kindern von 15 bis unter 18 Jahre machten 14,1% aus.
Bei 71,7% (561.000) aller Familien mit minderjährigen Kindern lebten die Eltern verheiratet zusammen und in etwa jeder neunten (10,8%) als Lebensgemeinschaft. Etwa jede sechste Familie (17,5%) war eine"Alleinerziehenden"-Familie (137.000). Je mehr Kinder eine Familie hatte, desto häufiger waren die Elternpaare verheiratet.
Aus Sicht der 1,3 Millionen Kinder unter 18 Jahren bedeutet dies, dass rund drei Viertel (75,7%) von ihnen in Familien leben, in denen die Eltern verheiratet sind. Bei etwa jedem zehnten Kind (9,6%) lebten die Eltern 2021 in einer Lebensgemeinschaft zusammen, und etwa jedes siebte Kind (14,7%) lebte mit einem Alleinerziehenden-Elternteil im Haushalt zusammen. Bei rund 7.000 Kindern waren die verheirateten oder in Lebensgemeinschaft zusammenlebenden Elternpaare gleichgeschlechtlich. Dabei ist diese Zahl aufgrund der Stichprobengröße statistisch relativ unsicher.
In 379.000 beziehungsweise mehr als einem Drittel aller Familien mit Kindern (34,3%; hier auch Familien mit Kindern mit jüngstem Kind über 18 Jahre) hatte mindestens ein Familienmitglied eine Zuwanderungsgeschichte. Unter ihnen waren 72,8% Ehepaare, 19,2% Alleinerziehende und 8,0% Lebensgemeinschaften.
Sogenannte Patchworkfamilien kann der Mikrozensus nicht vollständig abbilden, wohl aber Paarfamilien, in denen nur ein Elternteil des Kindes beziehungsweise der Kinder im selben Haushalt lebt. Im Jahr 2019 war dies in Niedersachsen in 32.400 Familien der Fall (3,0%). Familien, in denen beide Elternteile jeweils eigene Kinder in den gemeinsamen Familienhaushalt einbringen, sind in dieser Zahl nicht einbezogen.
Definition des Indikators: Der Indikator gibt die Zahl der Familien- und die Häufigkeitsverteilung der Familiengrößen und -formen an sowie die Zahl und Anteile der Menschen, die in den unterschiedlichen Familienformen zusammenleben.
Eine Familie besteht im Mikrozensus immer aus zwei Generationen. Die Familie umfasst alle Eltern-Kind-Gemeinschaften unterschiedlicher Familientypen, das heißt Ehepaare, nichteheliche gegen- und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften sowie alleinerziehende Mütter und Väter mit ledigen Kindern (ohne Altersbegrenzung) im Haushalt, einschließlich Stief-, Pflege- und Adoptivkinder.
Methodische Hinweise: Zur Darstellung der Haushalte und ihrer Struktur wird die Bevölkerung in Privathaushalten zu Grunde gelegt. Hierzu zählen alle Personen, die am Haupt- oder Nebenwohnsitz allein (Einpersonenhaushalt) oder zusammen mit anderen Personen (Mehrpersonenhaushalt) eine wirtschaftliche Einheit (Privathaushalt) bilden.
Kinder, die gemeinsam mit den Eltern in einem Haushalt leben und dort eigene Kinder versorgen, sowie Kinder, die nicht mehr ledig sind oder mit Partner beziehungsweise Partnerin in einer Lebensgemeinschaft leben, werden im Mikrozensus nicht der Herkunftsfamilie zugerechnet, sondern zählen statistisch als eigene Familie beziehungsweise "Lebensform".
Weiterführende Informationen: www.statistik.niedersachsen.de > Themen > Haushalte und Familien - Mikrozensus > Mikrozensus in Niedersachsen > Statistische Berichte sowie Tabellen
Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2022