Familieneinkommen
Die Angaben über die Verfügbaren Einkommen pro Kopf aus den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen stellen lediglich einen Durchschnittswert dar, der sich auf die gesamte Bevölkerung bezieht. Angaben, die die Haushaltszusammensetzung berücksichtigen, haben mit Blick auf Familienzusammenhänge jedoch einen höheren Aussagewert, wenn es darum geht, Lebensumstände zu berücksichtigen. Die Ausgangsfrage lautet hier, wie viel Geld haben Familien je nach Kinderzahl im Monat zur Verfügung.
Für das Berichtsjahr 2021 lag bei Redaktionsschluss noch keine entsprechende aufwendige Sonderauswertung vor, weshalb im Folgenden auf die Zahlen von 2019 zurückgegriffen werden muss. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass sich die Größenordnungen seitdem nicht massiv geändert haben.
Im Jahr 2019 lebten von den 1,84 Millionen Kindern (in Familien) in Niedersachsen rund 69.000 in Familien mit einem monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 1.300 Euro. Davon lebten mit 39.000 mehr als die Hälfte (55,8%) ohne weiteres Geschwisterkind im Haushalt. 20.000 (28,3%) Kinder hatten ein Geschwisterkind (also Familien mit zwei Kindern) und ca. 11.000 (15,8%) hatten mindestens zwei weitere Geschwister (also Familien mit drei Kindern und mehr). Etwa 49.000 Kinder in dieser Familieneinkommensklasse unter 1.300 Euro lebten in Alleinerziehenden-Familien.
In Familien, die über ein Einkommen zwischen 1.300 Euro und 1.700 Euro verfügten, lebten 102.000 Kinder und in Familien mit Einkommen zwischen 1.700 Euro bis unter 2.000 Euro 92.000 Kinder. Zusammengenommen gab es demnach 263.000 Kinder in Familien mit weniger als 2.000 Euro monatlichem Nettoeinkommen, das war jedes siebte Kind in Niedersachsen.
Der Anteil der Familien mit einem Einkommen von 3.200 Euro bis 4.500 Euro betrug 27,3%, und 30,5% hatten ein Einkommen von mindestens 4.500 Euro. Legt man eine durchschnittliche Familie mit zwei Elternteilen und zwei Kindern zugrunde, befanden sich mit 219.000 Kindern etwa ein Drittel (31,7%) der Kinder in vierköpfigen Familien mit einem zur Verfügung stehenden Einkommen pro Familienmitglied von mindestens 800 Euro und höchstens 1.125 Euro. 39,8% der vierköpfigen (Paar-)Familien hatte mindestens 1.125 Euro pro Familienmitglied zur Verfügung.
Von den 346.000 Kindern von Alleinerziehenden waren 158.000 mehrheitlich Einzelkinder, beziehungsweise lebten mit keinem weiteren Geschwisterkind im gleichen Familienhaushalt. Von diesen Kindern lebte jedes fünfte (20,0% beziehungsweise 32.000) in Familien, die pro Kopf weniger als 650 Euro zur Verfügung hatten. Etwas weniger mit 18,9% (30.000) lebten in Familien mit einem Pro-Kopf-Einkommen zwischen 650 Euro und 850 Euro und etwa jedes zehnte Kind (10,2% beziehungsweise 16.000) in Familien mit einen Pro-Kopf-Einkommen zwischen 850 Euro und unter 1.000 Euro.
Definition des Indikators: Das Familiennettoeinkommen ist die Summe der persönlichen Nettoeinkommen aller Mitglieder der Familie. Hierzu zählen zum Beispiel Erwerbseinkommen, Unternehmereinkommen, Rente, Pension, öffentliche Unterstützungen,Einkommen aus Vermietung und Verpachtung, Arbeitslosengeld beziehungsweise -hilfe, Kindergeld, Wohngeld, Sachbezüge.
Methodische Hinweise: Die Familie im statistischen Sinn umfasst im Lebensformenkonzept alle Eltern-Kind-Gemeinschaften, das heißt Ehepaare, gemischtgeschlechtliche und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften sowie alleinerziehende Mütter und Väter mit ledigen Kindern im Haushalt. Einbezogen sind in diesen Familienbegriff – neben leiblichen Kindern – auch Stief-, Pflege- und Adoptivkinder ohne Altersbegrenzung. Damit besteht eine statistische Familie immer aus zwei Generationen: Eltern/-teile und
im Haushalt lebende ledige Kinder (Zwei-Generationen-Regel).
Weiterführende Informationen: siehe Anhang
Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2022