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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Familie in Niedersachsen Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Kindertagesbetreuung

In Niedersachsen wurden zum Stichtag 1. März 2023 insgesamt 79.908 Kinder (Vorjahr: 77.199) unter drei Jahren in einer Kindertageseinrichtung beziehungsweise in öffentlich geförderter Kindertagespflege betreut. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies einen Anstieg um 3,5%. Zugleich stieg die Betreuungsquote in dieser Altersgruppe um 1,1 Prozentpunkte auf 34,9%. Damit stand das Land nach wie vor an dritter Stelle im Vergleich zu den westdeutschen Bundesländern. Deutschlandweit lag die Quote bei 36,4%, was einem Zuwachs von 0,9 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entsprach. In den kreisfreien Städten Wilhelmshaven und Delmenhorst wurden weniger als ein Viertel der Kinder unter drei Jahre betreut, und in Salzgitter waren es mit 17,7% deutlich weniger als ein Fünftel. Die höchsten Quoten wiesen der Landkreis Lüneburg (40,4%) und die kreisfreie Stadt Oldenburg (42,1%) auf.

Die Ganztagsbetreuungsquote (mehr als sieben Stunden durchgehende tägliche Betreuung) der unter dreijährigen Kinder fiel in Niedersachsen 2023 mit 14,6% im Ländervergleich weiterhin am drittniedrigsten aus. Bei den Drei- bis unter Sechsjährigen lag das Land mit 39,2% auch nur an der viertniedrigsten Stelle. Besonders niedrige, einstellige Ganztagsbetreuungsquoten von unter Dreijährigen waren vor allem in den Landkreisen in der Statistischen Region Weser-Ems zu beobachten. Die mit 2,5% niedrigste Quote in dieser Altersgruppe verzeichnete allerdings der in der Statisti-schen Region Lüneburg gelegene Landkreis Lüchow-Dannenberg. Am höchsten lag die Ganztagbetreuungsquote der unter Dreijährigen mit 28,8% in der kreisfreien Stadt Wolfsburg bei einer ebenfalls überdurchschnittlichen Gesamtbe-treuungsquote der unter Dreijährigen von 38,0%.

Kindern mit Zuwanderungsgeschichte erleichtert der Besuch einer Kindertageseinrichtung oder -pflegestelle die Integration und den späteren Schulverlauf, vor allem wenn in der Familie nicht Deutsch gesprochen wird. In Niedersachsen betrug 2022 die Betreuungsquote von unter dreijährigen Kindern mit Zuwanderungsgeschichte weiterhin nur 17% gegenüber 43% bei Kindern ohne Zuwanderungsgeschichte (Deutschland: 22% und 43%). In der Altersgruppe der Drei- bis unter Sechsjährigen betrug das Verhältnis 73% zu rechnerisch 102% (Deutschland: 78% zu 100%). (Da beim Merkmal Migrationshintergrund/Zuwanderungsgeschichte auch der Mikrozensus als Datengrundlage herangezogen wird, gab es bei Redaktionsschluss noch keine Zahlen für das Berichtsjahr 2023. Definition "Migrationshintergrund", siehe Anhang HSBN 2024.)

Der Anteil der in Kindertageseinrichtungen oder -pflegestellen betreuten unter dreijährigen Kinder mit mindestens einem Elternteil ausländischer Herkunft, lag in Niedersachsen 2023 bei 17,3% (Bundesdurchschnitt: 22,4%). In den meisten kreisfreien Städten und in der Region Hannover mit größerem Gewicht der ausländischen Bevölkerung traf dies auf etwa jedes fünfte bis dritte Kind zu. Im Landkreis Friesland hatten hingegen mit nur 5,7% der unter dreijährigen und 14,0% der drei bis unter sechsjährigen betreuten Kinder (Niedersachsen: 27,6%) jeweils die wenigsten von ihnen Eltern mit ausländischer Herkunft. Den höchsten Anteil im U3-Bereich wies die kreisfreie Stadt Wolfsburg auf (32,2%) und in der Altersgruppe drei bis unter sechs Jahren die kreisfreie Stadt Salzgitter, wo mehr als die Hälfte (51,0%) mindestens ein Elternteil mit nicht deutscher Herkunft hatte. Nicht vorrangig Deutsch gesprochen wurde in mehr als jeder sechsten Familie (18,4%) aller unter sechsjährigen Kinder in Kindertagesbetreuung in Niedersachsen.

Definition des Indikators: Betreuungsquote: Anteil der Kinder einer Altersgruppe (mit Zuwanderungsgeschichte) in Kindertagesbetreuung an allen gleichaltrigen Kindern (mit Zuwanderungsgeschichte) in der Gesamtbevölkerung.

Methodische Hinweise: Bei den Zahlen in Tabelle und Karte 3.1.1 besuchen die erfassten Kinder möglicherweise noch andere Betreuungseinrichtungen, es kann so zu Doppelerfassungen kommen. Für Tabelle und Abbildung 3.1.2 gilt das nicht. Als Quelle für die Frage nach der ausländischen Herkunft mindestens eines Elternteils und danach, ob in der Familie vorrangig Deutsch gesprochen wird, dienen die Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe: Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege. Quelle Betreuungsquote nach Migrationshintergrund (in Privathaushalten): Mikrozen-sus. Da in der Statistik zur Kindertagesbetreuung die Anzahl der betreuten Kinder im jeweiligen Kreis ermittelt wird und keine Zuordnung der Kinder zu ihrem Wohnort erfolgt (im Gegensatz zur Bevölkerungsstatistik und zum Mikrozensus), kann die Be-treuungsquote in einem Bundesland über 100% liegen.

Weiterführende Informationen: Anhang; www.statistik.niedersachsen.de > Themen > Soziales > Kinder- und Jugendhilfe in Niedersachsen > Kindertagesbetreuung in Niedersachsen

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2024

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