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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Familie in Niedersachsen Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Haushalte nach Größe und Zusammensetzung

In Niedersachsen lebten 2023 fast 8,1 Millionen Menschen in rund 3,9 Millionen Privathaushalten, was einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von rund 2,0 Personen entsprach. Darüber hinaus lebten rund 108.000 Menschen in Gemeinschaftsunterkünften.

Mit 40,6% machten die Einpersonenhaushalte den größten Anteil aus. Etwas mehr als ein Drittel der Haushalte (34,5%) waren Zweipersonen- und 12,1% Dreipersonenhaushalte. Vierpersonenhaushalte stellten 9,5% und Haushalte mit fünf und mehr Mitgliedern 4,2%.

Während der Anteil der Einpersonenhaushalte auf dem Land in Gemeinden unter 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern 2023 bei rund einem Drittel (33,7%) lag, waren es in den Städten ab 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern etwa die Hälfte (49,9%). Dabei besteht dieser Stadt-Land-Unterschied schon seit Langem. Das betrifft auch die durchschnittliche Zahl an Haushaltsmitgliedern. Dies kann Ausdruck eines unzureichenden Angebots für bezahlbaren Wohn-raum für Familien in den Städten sein. Zudem sind örtlich besonders hohe Anteile von kleineren Haushalten in den Städten auch durch Besonderheiten wie Universitätsstandorte zum Beispiel in der Stadt Göttingen bedingt.

Insgesamt wohnten so auch 1,6 Millionen Menschen, also rund ein Fünftel (19,8%) aller Menschen in Privathaushalten am Hauptwohnsitz in Niedersachsen allein. Mehr als eine halbe Million (575.000 Personen) unter ihnen waren 65 Jahre und älter, womit das Alleinleben in der Rentenphase viel präsenter ist als in der Ausbildungs- und vor der Familiengründungsphase unter 30.

Die meisten Menschen, 6,5 Millionen, lebten in Niedersachsen jedoch in Mehrpersonenhaushalten (80,2%), darunter jede dritte Person (33,7%) zu zweit. 17,8% der Bevölkerung lebte in Drei- und 18,6% in Vierpersonenhaushalten. Der Anteil der Bevölkerung in Haushalten mit fünf und mehr Personen belief sich 2023 auf 11,0%.

Der Trend zu kleineren Haushalten bei wachsender Bevölkerungszahl führt zu einem weiter steigenden Bedarf an Wohnraum (in entsprechender Größe). Für Einpersonenhaushalte geht dies oft mit einer höheren Mietbelastung einher, während sich bei Haushalten mit zwei Einkommensbeziehenden die Gesamtmiete entsprechend verteilt. Dabei sind Einpersonenhaushalte ohnehin einem vergleichsweise hohen Armutsrisiko ausgesetzt. Zwei von fünf Einpersonenhaushalte (39,8%) verfügten 2023 nur über ein monatliches Nettoeinkommen von unter 1.500 Euro.

Eine weitere Folge von unzureichend vorhandenem bezahlbarem Wohnraum ist die Überbelegung von Wohnungen, wenn also die Wohnung nicht ausreichend Platz bietet, was zusätzlich zu Belastungen führen kann, wenn in einer Familie beispielsweise Eltern oder Kinder kein eigenes Schlafzimmer haben.

Definition des Indikators: Der Indikator gibt die Zahl der Haushalte wieder und die in ihnen lebenden Personen. Daraus wer-den die Haushaltsgrößen berechnet sowie die durchschnittliche Zahl der Haushaltsmitglieder.

Methodische Hinweise: Als (Privat-)Haushalt zählt jede zusammenwohnende und eine wirtschaftliche Einheit bildende Perso-nengemeinschaft sowie allein wohnende und wirtschaftende Personen. Haushalte mit mehreren Wohnsitzen werden mehrfach gezählt. Die Bevölkerung in Gemeinschaftsunterkünften (zum Beispiel Altenheime) wird nicht berücksichtigt, außer in Privat-haushalten (zum Beispiel der Anstaltsleitung) im Bereich von Gemeinschaftsunterkünften.
Jeweilige Anteile der Privathaushalte und Bevölkerungsanteil nach Haushaltsgröße errechnet an gerundeten Werten.

Weiterführende Informationen: www.statistik.niedersachsen.de > Themen > Haushalte und Familien – Mikrozensus > Mikrozensus in Niedersachsen

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2024

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