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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
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Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung

Trotz gestiegener Beschäftigtenzahlen bei gleichzeitigem Fachkräftemangel in vielen Branchen hat die Arbeitslosigkeit im Verlaufe des Jahres 2023 zugenommen. Im Juni waren 246.145 Personen bei der Bundesagentur für Arbeit arbeitslos gemeldet und damit 10,2% mehr als im Juni 2022. Die Quote stieg gleichzeitig um 0,5 Prozentpunkte auf 5,6%, was etwa dem Bundesniveau (5,5%) entsprach.

Die Jugendarbeitslosigkeit fiel im Juni 2023 mit einer Quote von 4,7% unterdurchschnittlich hoch aus und die 15- bis unter 25-Jährigen machten nur 9,2% (22.600 Personen) an allen Arbeitslosen aus. Aber wie die Arbeitslosenquote insgesamt stieg auch die Jugendarbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahresmonat an (+0,5 Prozentpunkte).

Die Arbeitslosenquote unter den Älteren zwischen 55 und unter 65 Jahren (5,5%) lag dagegen im Durchschnitt, sie machten allerdings fast ein Viertel aller Arbeitslosen aus.

Schwierigkeiten haben weiterhin besonders Arbeitssuchende mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit, ihre Quote war im Juni 2023 mit 18,5% mehr als vier Mal so hoch wie die unter deutschen Staatsangehörigen. Die Gesamtzahl der ausländischen Arbeitslosen nahm deutlich überdurchschnittlich zu, bedingt auch durch die vielen hinzugekommenen Arbeitslosen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit. Aber auch ohne deren Berücksichtigung und der von anderen nicht-deutschen Staatsangehörigen wäre die Gesamtzahl der Arbeitslosen im Vergleich mit dem Vorjahresmonat gestiegen.

Etwas stärker als die Arbeitslosigkeit stieg in Niedersachsen im Juni 2023 im Vergleich zum Vorjahr die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) auf nunmehr 324.354 Personen an (+11,1%). Hierbei werden neben den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die an einer Arbeitsförderungsmaßnahme teilnehmen oder zeitweise arbeitsunfähig erkrankt sind. Die Unterbeschäftigungsquote lag damit bei 7,2%.

Bei der Betrachtung der Arbeitslosenzahlen im Sinne der BA ist zu beachten, dass sich unter den Arbeitslosen auch Erwerbstätige befinden. Der Umfang der Beschäftigung fällt jedoch unter die definitorische Grenze von mindestens 15 Wochenstunden. Für internationale Vergleiche eignet sich jedoch das Labour-Force-Konzept der International Labour Organization (ILO), welches die "ökonomisch aktive Bevölkerung" darstellt. Es teilt die Erwerbsbevölkerung in Erwerbstätige (mindestens eine Stunde bezahlte Arbeit pro Woche) oder Erwerbslose sowie in "Nichterwerbspersonen", die entweder ungewollt oder gewollt weder erwerbstätig noch erwerbslos sind, ein.

Erwerbslose sind nicht erwerbstätig, haben aber in den letzten vier Wochen im Berichtszeitraum aktiv nach einer Tätigkeit gesucht. In Niedersachsen lag die Erwerbslosenquote 2023 bei 2,9%. Bei den Arbeits- wie bei den Erwerbslosen zeigt sich, dass vor allem niedrig Qualifizierte und besonders diejenigen ohne abgeschlossene Berufsausbildung ohne Job sind.

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2024

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