Laut §11 SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfe) soll Jugendarbeit junge Menschen zur Selbstbestimmung befähigen und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu sozialem Engagement anregen und hinführen. "Diesem Ziel können die unterschiedlichsten Maßnahmen und Angebote dienen. Dazu gehören Aktivitäten von Jugendgruppen, Jugendzentren oder -treffs, Spielmobile, Ferienangebote und -freizeiten, internationaler Jugendaustausch, theater-, medien- oder erlebnispädagogische Angebote, kulturelle Veranstaltungen, Kurse und Workshops, bis hin zu Großevents wie zum Beispiel der Weltkindertag." (Pflugmann-Hohlstein, Barbara: Die neue Statistik zu Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit. Eine Herausforderung für die amtliche Statistik, in: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg (Hrsg): Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 10/2014, S. 19.)

Der Blick auf die Statistik der Jugendarbeit zeigt starke Auswirkungen der Pandemie-Situation. Gab es vor der Pandemie 2019 noch 27.957 Angebote der Jugendarbeit kam es 2021 fast zu einer Halbierung auf 14.960 Angebote, was einem Rückgang um 46,5% entsprach. Zugleich ging auch die Zahl der ehrenamtlich pädagogisch tätigen Personen um 45,9% zurück auf 43.280 (ohne Angebote ohne festen Durchführungsort bzw. Angebote, die im Ausland stattgefunden haben). Bei den Trägern mehrfach ehrenamtlich tätige Personen werden mehrfach erfasst.

In der Jugendarbeit wird unterschieden in offene und gruppenbezogene Angebote sowie Veranstaltungen und Projekte. 2021 machten Letztere 60,4% aller Angebote aus, während auf die gruppenbezogenen Angebote etwas mehr als ein Fünftel fielen (21,6%) und auf die offenen Angebote 18,0%. Der Rückgang der Jugendarbeit 2021 gegenüber 2019 erstreckte sich über alle drei Teilbereiche, wobei die Zahl der Veranstaltungen und Projekte mit einem Minus von 51,4% am stärksten zurückging.

Fast drei Viertel (74,3%; 32.999 Personen) der Ehrenamtlichen (hier auch mit Angeboten ohne festen Durchführungsort bzw. Angebote, die im Ausland stattgefunden haben) waren jünger als 27 Jahre alt. Etwas mehr als die Hälfte (54,5%) aller Ehrenamtlichen war weiblich und 45,5% männlich.