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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
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Pflegebericht des Landkreises Diepholz

Mit dem Pflegebericht 2023 gibt der Landkreis Diepholz bereits zum dritten Mal eine aktualisierte Übersicht über die regionalen Pflegestrukturen. Die Pflegeberichterstattung ist ein Teil der kommunalen Pflegeplanung, die bereits seit rund 20 Jahren in der Kreisverwaltung verankert ist. Seit rund drei Jahren zählt die Pflegeberichterstattung zu den Pflichtaufgaben der Landkreise und kreisfreien Städte im Land Niedersachsen. Für den Bericht wurden verschiedene Beteiligungsprozesse wie die Pflegekonferenz und Umfragen durchgeführt, um ein umfassendes Bild der Pflegesituation zu erhalten.

Der Pflegebericht bietet einen Überblick über die Entwicklung der Einwohner- und Pflegezahlen bis zum Jahr 2021, für das auf Bundesebene die aktuellste Pflegestatistik erfasst wurde, und beschreibt die verschiedenen Formen der Pflegeleistungen sowie Entwicklungen im Bereich der Sozialhilfe. Es wird deutlich, dass die Herausforderungen in der Pflegeversorgung, beeinflusst durch den demographischen Wandel und gesetzliche Veränderungen, zunehmen und welch bedeutende Rolle regionale Netzwerke spielen.

Laut Pflegebericht verzeichnete der Landkreis Diepholz trotz eines Geburtendefizits in den Jahren 2015 bis 2021 einen Bevölkerungszuwachs um 2,3 Prozent, hauptsächlich aufgrund von Wanderungsgewinnen. 23 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner waren im Jahr 2021 über 65 Jahre alt. Die Anzahl der Pflegebedürftigen im Landkreis Diepholz stieg seit 2015 durch die Pflegestärkungsgesetze und die demografische Entwicklung um 77,5 Prozent auf insgesamt 14.248 Personen im Jahr 2021. Bis 2035 wird ein Anstieg der Pflegebedürftigen auf 15.605 Personen prognostiziert. Die steigende Entwicklung der Pflegezahlen und die Alterung der Pflegepersonen wird auch eine Verschärfung des Fachkräftemangels mit sich bringen. Etwa 35 Prozent der Beschäftigten in der Pflege waren im Jahr 2021 älter als 55 Jahre und werden daher in den kommenden zehn Jahren in den Ruhestand gehen, was zu einer zusätzlichen Herausforderung bei der Sicherstellung der Pflegeversorgung führen wird.

Gemeinsam mit den Mitgliedern der Pflegekonferenz wurden in den Pflegebericht verschiedene Handlungsempfehlungen aufgenommen, die innerhalb der Netzwerke in den kommenden Jahren gemeinsam bearbeitet werden können. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Fachkräftemangel in der Pflege.

„Der Pflegebericht bietet nicht nur eine aktuelle Bestandsaufnahme, sondern ist auch eine wichtige Grundlage für zukünftige Entscheidungen und Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Pflegeversorgung in unserem Landkreis Diepholz“, so Kreisrätin Ulrike Tammen. „Es ist unser Ziel, gemeinsam an einer guten Pflegeversorgung zu arbeiten und die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu meistern.“

Bürgerinnen und Bürger sowie alle Akteurinnen und Akteure, die im Bereich der Pflege tätig sind, können den Bericht als Arbeitsgrundlage nutzen und sich für weitere Informationen an die Fachplanung im Fachdienst Soziales beim Landkreis Diepholz wenden.

Der Pflegebericht steht allen Interessierten zur Verfügung und kann über die Webseite des Landkreises Diepholz eingesehen werden:
www.diepholz.de/soziales-und-gesundheit/soziales/pflegekonferenz