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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
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"Schattenbericht – Armut in Deutschland" veröffentlicht

Nur wer die Lebenssituation von Menschen in Einkommensarmut kennt, kann sie verbessern. Das ist eine zentrale Erkenntnis des von der Diakonie Deutschland und der Nationalen Armutskonferenz (nak) vorgelegten „Schattenbericht – Armut in Deutschland“. Der Bericht gibt tiefen Einblick in die Lebenslagen von Menschen mit Armutserfahrungen. Wegen der vorgezogenen Neuwahlen hat die Bundesregierung keinen eigenen Armuts- und Reichtumsbericht mehr veröffentlicht. Diakonie und nak wollen mit dem Schattenbericht diese Lücke füllen und gleichzeitig dem oft populistischen Diskurs in der Bürgergeld-Debatte Fakten entgegensetzen.

Marcel Fratzscher, Präsident Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), äußert sich in einem Interview im Schattenbericht: „Ein starker Sozialstaat ist wichtig. Doch zu viele Sozialsysteme greifen erst dann, wenn bereits ein Schaden entstanden ist: wenn Menschen krank oder arbeitslos werden, wenn sie soziale Probleme haben. Das liegt am passiven Sozialstaat, der erst agiert oder reagiert, wenn es schon zu spät ist. Wir brauchen jedoch einen proaktiven Sozialstaat. Dieser versucht, Schäden zu verhindern, indem er etwa Probleme bei der Qualifizierung erkennt und Menschen so fit macht, dass sie in Arbeit bleiben können und erfüllende Aufgaben finden. Gleiches gilt für die Gesundheit: Wir brauchen mehr Vorsorge und mehr Überlegungen, was tut Menschen gut und was sie brauchen.“

Den Schattenbericht finden Sie hier.